Carolee Schneemann

Carolee Schneemann (2008)
Video: Carolee Schneeman, Impulsvortrag auf der Since 1968-Konferenz des Center for 21st Century Studies, 23. Oktober 2008, Union Theatre, University of Wisconsin-Milwaukee

Carolee Schneemann (* 12. Oktober 1939 in Fox Chase, Pennsylvania; † 6. März 2019 in New York, N.Y.) war eine US-amerikanische Künstlerin, die durch Beiträge zum gesellschaftlichen Diskurs über Körperlichkeit, Sexualität und Geschlechterrollen international bekannt wurde. Aus Fragestellungen der Malerei entwickelte sie eine fundierte und bahnbrechende künstlerische Erforschung visueller Traditionen und Tabus. Besonders bekannt wurden Performances und Experimentalfilme, die das Verhältnis zwischen dem individuellen und dem gesellschaftlichen Körper und die Unterschiede zwischen Erotik und Politik thematisieren.[1] Das auf Grundlage breiten kunsthistorischen Wissens geschaffene Œuvre enthält kulturell prägende Arbeiten der Gattungen Assemblage, Experimentalfilm und Performance und gilt als bedeutend für die feministische Ästhetik.[2][3][4]

Besonders in den 1960er und 1970er Jahren trug die Künstlerin mit Happenings und Performances, in denen sie verschiedene Medien mit Körper, Bewegung, Sprache und Text kombinierte, zur Entwicklung der Aktionskünste bei. Ihre Performance Interior Scroll (1975) wurde zu einem Leitbild künstlerischer Grenzüberschreitung und weiblicher Kunst.[5]

Das umfangreiche Gesamtwerk steht in Verbindung mit Neo-Dada, Beat Generation und Fluxus. Es wird in Institutionen wie dem Museum of Contemporary Art (MOCA), dem Museum of Modern Art (MoMA), dem Centre Georges Pompidou und dem National Film Theatre London gesammelt und präsentiert.[1][6] 2017 wurde sie auf der Biennale di Venezia für ihr Lebenswerk mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet.[7]

Carolee Schneemann lehrte am California Institute of the Arts, dem School of the Art Institute of Chicago, dem Hunter College und der Rutgers University.[6] 2011 wurde Carolee Schneemann in New York zum Mitglied (NA) der National Academy of Design gewählt[8].

  1. a b Robert C. Morgan: Carolee Schneemann: The Politics of Eroticism. In: Art Journal. Band 56, Nr. 4, 1997, S. 97–100, doi:10.2307/777735 (Online).
  2. Petra Reichensperger: Carolee Schneemann re visited. Humanities and Social Sciences Net Online, Oktober 2003, abgerufen am 8. Mai 2009 (Buchbesprechung von Annette Kubitza, „Fluxus, Flirt, Feminismus?“).
  3. Bonnie Marranca: Performance, a Personal History. In: PAJ. Band 28, Nr. 1, 2005, S. 16 (Online [abgerufen am 7. November 2007]).
  4. Chris Thompson, Katarina Weslien: Pure Raw: Performance, Pedagogy, and (Re)presentation – Marina Abramovic. In: PAJ. Band 28, Nr. 1, 2005, S. 40 (Online [abgerufen am 7. November 2007]).
  5. Jeanie Forte: Focus in the Body: Pain, Praxis and Pleasure in Feminist Performance. In: Critical theory and performance. Janelle G. Reinelt, Joseph R. Roach, S. 248 ff, abgerufen am 5. April 2010 (englisch).
  6. a b Carolee Schneemann. Abgerufen am 20. Oktober 2008 (englisch).
  7. Biennale: US-Künstlerin Schneemann erhält Lebenswerk-Löwen. Der Standard, 13. April 2017, abgerufen am 13. April 2017.
  8. nationalacademy.org: Living Academicians "S" / Schneemann, Carolee, NA 2011 (Memento vom 20. März 2016 im Internet Archive) (abgerufen am 14. Juli 2015)

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